Nachtauskühlung & klimabewusste Architektur – natürliche Gebäudekühlung durch intelligente Fassadengestaltung


Die natürliche Gebäudekühlung durch Nachtauskühlung ist keine neue Idee – sie reicht zurück bis ins Mittelalter. Bereits damals wurden in südeuropäischen und nahöstlichen Regionen Holzläden mit Schlitzen oder Lochungen vor Fensteröffnungen montiert, um die Überhitzung von Innenräumen zu vermeiden.

In mitteleuropäischen Klimazonen spielte dieses Thema lange eine untergeordnete Rolle. Doch mit dem Wandel der klimatischen Bedingungen und steigenden Temperaturen rückt die passive Kühlung von Gebäuden zunehmend in den Fokus der modernen Architektur.

Heute stehen klimabewusste Fassadensysteme, intelligente Verschattungslösungen und der gezielte Luftaustausch bei Nacht im Zentrum nachhaltiger Baukonzepte – sowohl aus energetischer als auch aus gestalterischer Sicht. Architekten und Planer setzen dabei auf effiziente Materialien wie perforiertes Aluminium oder bewegliche Fassadenelemente, die Tageslicht regulieren, Überhitzung vermeiden und gleichzeitig ästhetisch wirken.



Ohne durch die aufwändige Nutzung von Klimageräten ist es möglich, alleine durch die Temperaturdifferenz und die dadurch resultierenden Luftströme, ein ausgeglichenes Klima zu schaffen.
Die Nachtlüftung ist eine energiesparende passive Raumkühlung.
Die zur Beschattung und zum Luftaustausch vorgesehenen Bleche bieten zusätzlich Schutz vor Regen, Hagel, Wind und auch vor Schädlingen. Die Luftdurchlässe, das Design und freie Querschnitte sind je nach Geschmack und Einsatz frei wählbar.
Im Sommer wird es in Büros, Schulen und anderen Gebäuden oft unerträglich heiß. Zusätzlich geben Menschen, Geräte und Beleuchtung ständig Wärme ab.

 



Große, moderne Glasfassaden bieten viel Tageslicht, verstärken jedoch auch den Wärmeeintrag in Innenräume. Um die entstehende Hitze zu regulieren, ist eine effiziente Kühlung des Arbeitsbereichs notwendig – ohne hohen Energieverbrauch.

Eine Lösung bietet die kontrollierte natürliche Lüftung, die auf den natürlichen Druckunterschieden zwischen Innenraum und Außenluft basiert. Wird dieses Druckgefälle gezielt genutzt – z. B. durch geöffnete und mit Lochblech beschattete Fenster – kann ein kontinuierlicher Luftaustausch ohne zusätzliche Klimageräte oder Ventilatoren erfolgen.

Bewegliche Sonnenschutzsysteme, wie automatisierte Jalousien, klassische Fensterläden oder Parallel-Ausstellfenster, sorgen dabei für eine flexible und bedarfsgerechte Beschattung. Letztere bieten zusätzlich mehr Sicherheit, da sie geöffnet bleiben können, ohne den Zugang zum Gebäude zu erleichtern.

Diese Form der natürlichen Raumkühlung ist nicht nur nachhaltig und energieeffizient, sondern auch eine umweltfreundliche Alternative zur Klimaanlage – insbesondere in Bürogebäuden, Schulen oder modernen Wohnbauten.



Hinterlüftete Fassaden aus Lochblech – wie sie unter anderem beim Euronews-Gebäude von DF-Lochbleche eingesetzt wurden – bieten eine nachweislich höhere Energieeffizienz gegenüber unverkleideten Fassaden.

Gerade bei starker Sonneneinstrahlung dient die Lochblechfassade als effektiver Hitzeschutz, da sie die direkte Wärmeübertragung auf das Mauerwerk deutlich reduziert. Die perforierte Struktur in Kombination mit der Luftzirkulation hinter der Fassade verhindert Wärmestauungen und führt überschüssige Hitze zuverlässig ab.

Diese Technik trägt nicht nur zur Verbesserung des Raumklimas bei, sondern senkt auch den Kühlenergiebedarf von Gebäuden – ein entscheidender Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in der Architektur.